Es geht um ein 2-jähriges Mädchen (geb. Febr.15). Seit Okt. 16 in der Gruppe (von Mitte April 15-Sept.16 Betreuung über Tagesmutter).
Kind ist normal entwickelt. Besonders motorisch sehr fit (freies Laufen mit 10 Monate).
Nun zu den gemachten Beobachtungen:
16.6.: Wir essen gemeinsam zu Mittag (ca. 12 Uhr). Es gibt Nudeln mit Tomatensoße. Nachdem sie das gegessen hat sitzt sie da, wird ganz blass, kaltschweißig, reagiert (teilweise verzögert), spricht nicht mehr (wobei sie das öfter nicht macht, wenn sie nicht will). Temperatur gemessen (unter den Achseln). Diese war bei 35,3Grad. Die anderen Kinder haben dann Kuchen bekommen, welchen wir auch vor ihr hingelegt haben. Sie hat dann 1,5 Stück Kuchen gegessen. Ca. 5 Minuten später war sie nicht mehr kaltschweißig. Nach ca. 10 Minuten war sie wieder fit. Sie hat dann auch Mittagschlaf gemacht. Danach war sie normal warm (eigentlich nach dem sie den Kuchen gegessen hatte schon wieder).
Ich habe mit der Mutter darüber gesprochen, die dieses am Wochenende beobachten wollte. Da hat das Kind dieses Verhalten nicht gezeigt.
19.6. Wir sind draußen am spielen. Das Mädchen auch. Ca. 11 Uhr. Das Mädchen steht am Baum (berührt den nicht), ist blass und schwankt. Ich nehme sie auf den Arm und merke, dass sie kaltschweißig ist. Sie hat nicht mit mir gesprochen. Ich bin dann mit ihr reingegangen und habe ihr was zu Essen angeboten. Sie hat dann zwei Waffeln und zwei Traubenzucker gegessen. Danach wurde es langsam besser. Nach ca. 10 Minuten war alles wieder ok.
Ich habe es der Mutter mitgeteilt, die dazu meinte, wenn das noch einmal auftreten würde, dann würde sie mit dem Kind zum Arzt gehen. Zu Hause zeigt sie das Verhalten nicht.
20.6. Ca. 11 Uhr. Draußen. Ich habe sie schon vermehrt im Blick um Voranzeichen wahrnehmen zu können (Kind war da schon blass, mehr nicht. Sie lief auch noch umher). Doch genau in dem Moment, wo ich mich um ein anderes Kind kümmere passiert es. Ein Kindergartenkind schreit, dass das Mädchen auf dem Boden liegt. Das Mädchen lag auf dem Boden, ohne Abstützhaltung. Sie begann erst zu weinen, als eine Kollegin und ich sie schon fast berührten. Meine Kollegin hat sie dann auf den Arm genommen. Sie war blass und kaltschweißig. Sie war da (nicht ohnmächtig), aber sprach nicht, weinte nur sehr kurz und dann nicht mehr. Leider hat sie sich auch beim Sturz verletzt (leichte Schürfwunden). Meine Kollegin ist dann mit ihr rein gegangen und hat ihr da was zu Essen angeboten. Sie hat dann eine Waffel und drei Traubenzucker gegessen und danach war sie wieder fit, sprach wieder.
Es kommt uns alles etwas komisch vor. Leider hat keiner den Sturz gesehen. Wie sind uns jetzt nicht schlüssig, ob das Mädchen gefallen ist (es ging da auch noch bergab) oder ob sie einen "Schwächeanfall" hatte.
Ich habe es der Mutter mitgeteilt, die dazu sagte, dass sie den Kinderarzt anrufen wird um das zu besprechen.
Heute morgen kam sie und auf Nachfrage von mir, was der Kinderarzt dazu gesagt hat, sagte sie, dass sie doch noch abwarten möchte.
Heute zeigte das Mädchen dieses Verhalten nicht. Sie war zwar mal blass, aber nicht kaltschweißig, usw..
Auffällig ist irgendwie, dass sie zu Hause zurzeit auch öfter stürzt. Bsp. ist sie da Treppenstufen hinunter gefallen und hatte dabei keine Abstützhaltung. Die Mutter erzählte uns das, da das Mädchen einfach nur da lag, anfangs nicht geweint hat. Beim Kinderarzt ist sie deshalb nicht gewesen. Verletzt hat sich das Kind beim dem Sturz an der Nase.
Am 19.6. ist sie zu Hause die Rutsche hinunter gefallen (wie, weiß keiner, weil es keiner gesehen hat). Die Mutter war nicht da. Ihr Mann hat ihr nur erzählt, dass das Mädchen gestürzt sei. Mehr nicht. Dabei hat sich das Kind u. a. eine Schürfwunde an der Stirn zugezogen.
Die Mutter ist im Schichtdienst tätig und sieht ihr Kind zurzeit nur nachmittags. Abends ist der Vater zu Hause und passt auf das Kind auf. Die Mutter sagte am 20.6. "hier zeigt sie so ein Verhalten, bei mir ist alles gut und bei meinem Mann stürzt sie immer".
Wir wollen nun auch nicht überreagieren, aber da sie in den o.g. Fällen keine Abstützhaltung zeigt (und das macht sie sonst schon) kommt uns das komisch vor. Nicht, dass sie jedes Mal einen "Schwächeanfall" (anderer Begriff fällt mir gerade nicht ein) hat und das nicht gesehen wird (da die Stürze selbst nicht gesehen wurden).
Ich habe heute zu meinen Kollegen gesagt, dass ich nächstes Mal einen Rettungswagen rufen möchte (übertrieben?). Das möchten meine beiden Kollegen nicht, da es zu viel Unruhe in die Gruppe bringen würde und da das Kind nach Gabe von Essen wieder fit sei, sei ein Rettungswagen auch unnötig. Wir sollten lieber noch abwarten.
Die Mutter anrufen war schon bei allen drei mal mein Vorschlag gewesen. Aber wenn diese dann kommt und ihr Kind ist bereits wieder fit fühlt sie sich wahrscheinlich veräppelt. Sie kann es nicht nachvollziehen, was bei uns ist, da sie es nicht sieht. Sie ist nie dabei und zu Hause zeigt das Kind dieses Verhalten nicht.
Was würdet ihr tun?
Vielen Dank für alle die, die bis zum Ende gelesen haben und ein ganz großen Dank an alle die, die jetzt darauf antworten
