amaria hat geschrieben:Welche Erzieherinnen bekommen bereits eine "arbeitsmarktpolitische Zulage"?
Seit November 2014 bekommen Erzieher, die in städtischen oder in staatlich geförderten Einrichtungen in München arbeiten, cca 200 Euro brutto/Monat mehr. Das nennt sich hier Arbeitsmarktzulage, und andere Berufsgruppen (z.B. IT, Ärzte) bekommen das schon seit Jahren. Jetzt kamen auch die Erzieher dazu, aber z.B Kinderpfleger und Altenpfleger bekommen nach langen Debatten nichts. Diese Zulage wird theoretisch solange bezahlt, bis es in München ein Erziehermangel herrscht
Außer dieser Arbeitsmarktzulage bekommen Münchner Erzieher schon seit lange auch eine sog. „München-Zulage“ von etwas mehr als 100 Euro/Monat brutto über den Tarif.
Natürlich gibt es aber sofort Leute, die mit diesen Erhöhungen Probleme haben und diese Entwicklung als negativ bewerten. Folgendes Artikel fand ich als Betroffene interessant:
http://www.bayerische-staatszeitung.de/ ... wegen.html
Der Vertreter der bayerischen Träger für Kindertageseinrichtungen beschwert sich, dass Erzieher in den letzten Jahren „überproportionale“ Lohnerhöhungen bekommen haben und dass sie jetzt angeblich in S8 statt S6 eingruppiert werden. Davon ist jetzt in München keine Rede, die neuen Stellen der Stadt München werden alle mit S6 ausgeschrieben.
Dann ist da noch die sympathische Frau Frank, Geschäftsführerin der katholischen Träger, die im Artikel Folgendes von sich gibt: ich wünsche mir, dass niemand „für 250 Euro mehr eine Stelle, wo es einem gut geht, verlässt“. Natürlich wollen sie als private Träger die neue Arbeitsmarktzulage lieber nicht zahlen. Stattdessen hofft sie auf die Trägheit, Bescheidenheit und Geduld der Erzieher, die die armen Kinder für 250/Monat mehr lieber nicht verlassen.
Ich liebe diese Bemerkungen, die von Leuten kommen, die sicherlich nicht nach S6 TvöD Sue bezahlt werden und mit ihrer Familien sicher nicht in Münchner Mietwohnungen leben. Viva la politica!