Susan93 hat geschrieben: ↑Mittwoch 20. Januar 2021, 12:27
Was sagt ihr dazu? habt ihr einen ähnlichen Fall?
So einen ähnlichen Fall hatten wir auch. Da musste ich feststellen, dass es nicht im Ermessen des Arbeitgebers liegt, Quarantäne anzuordnen.
Nachdem eine Kollegin positiv getestet wurde, war die Kita auf Anordnung des Gesundheitsamtes eine Woche geschlossen. Anschließend wurde eine andere Kollegin positiv getestet. Unser Arbeitgeber war der Meinung, auch nun wird wieder Quarantäne angeordnet, wollte aber erst die Antwort des Gesundheitsamtes abwarten. Dieses lehnte die Quarantäne ab, da die Kollegin zwar ein positives Ergebnis, aber keine Symptome hatte.
In den Schulen war es bis Dezember noch so, dass zu Beginn der Pandemie ganze Klassen in Quarantäne geschickt wurden. Mit weiterem Verlauf waren es nur noch die direkten Sitznachbarn und so wie ich in Lesermeinungen von Betroffenen und Lehrern gelesen habe, am Ende nichtmal mehr die, sondern nur das positiv getestete Kind, ohne dass die anderen informiert wurden. Schulleiter wurden angehalten, alles so harmlos wie möglich darzustellen, damit die Eltern nicht unruhig werden.
Irgendwann haben die Gesundheitsämter die Kontaktverfolgung an die Schulleiter abgegeben, weil sie mit den Meldungen nicht mehr hinterher kamen. In einem Fernsehinterview erklärte ein Schulleiter, dass er vom Gesundheitsamt aufgefordert wurde, mit den Quarantäneverordnungen sparsamer umzugehen, obwohl es bei ihm an der Schule sehr viele Fälle gab und er deshalb ganze Klassen in Quarantäne schickte.
Auf dieser Seite bekommt man viele Infos, die sonst nicht durch die Presse gehen:
https://www.news4teachers.de/
Basti85 hat geschrieben: ↑Mittwoch 20. Januar 2021, 13:06
Aktuell ist es ja so, dass KiTa geschlossen bleibt.
Das stimmt eben nicht. Die Eltern werden gebeten, ihre Kinder zu Hause zu betreuen, haben aber die Möglichkeit, ihre Kinder zu bringen, wenn sie (mündlich) glaubhaft machen, dass sie eine Notbetreuung benötigen.
Das wäre soweit noch ok, wenn es nicht Aufgabe der Einrichtungen wäre, zu entscheiden, ob es glaubhaft ist. Dadurch liegt der Buhmann bei den Einrichtungen und die Auslastung in manchen Kitas bis zu 80% und mehr, und wo es weniger sind, ist die Tendenz steigend.
Nachtrag: Gerade habe ich gelesen, dass es nun doch nach Systemrelevanz gehen soll, auch wenn sie weiter ausgelegt ist als im Frühjahr. Aber immerhin gibt es die Ergänzung, dass Kitas nicht mehr als 50% ausgelastet werden sollen, zumindest in Berlin. Keine Ahnung, für welche Bundesländer es noch gilt.
Basti85 hat geschrieben: ↑Mittwoch 20. Januar 2021, 13:06Vor allem ist es so tragisch, dass vor allem in KiTa und Grundschule und den ersten Klassen der weiterführenden Schule so viel verloren geht.
Was ist dabei tragisch? Dass die Kinder weniger lernen? Oder wie immer aufgeführt wird, Kinder aus bildungsfernen Familien abgehängt werden? Das spielte bisher auch keine Rolle. Warum wurden die finanziellen Mittel immer mehr gekürzt, statt sie für eine bessere Bildung einzusetzen?
Wo sind die Gelder, die nötig wären, um Schulen sicherer zu machen? Es war allen bewusst, auch die Politiker haben immer vor der 2. Welle gewarnt. Aber Vorsorge, außer die Anordnung, dass regelmässig gelüftet werden muss und sich alle regelmässig die Hände waschen sollen, wurde keine getroffen. Dabei gibt es etliche Klassenräume, in denen die Fenster gar nicht geöffnet werden können oder die Waschräume dermaßen marode sind, dass man sich dort mehr weg holt, als man vorsorgen könnte. Auch mit der Maskenpflicht haben sie sich sehr schwer getan.
Unter dem Strich ist mir die Gesundheit aller erstmal wichtiger als die Bildung. Die kann man aufholen, aber ein kaputtes Organ ist nicht so schnell zu reparieren.
Den Kindern wird in ihrer Freizeit verboten, andere zu treffen, egal, ob groß oder klein, aber in der Schule sollen sie dicht an dicht sitzen, weil sie angeblich seltener davon betroffen sind, bzw. sie die Infektion seltener weitergeben. Bedeutet das, privat können sie sich infizieren, aber am Schultor macht das Virus stop?